Kosten und Förderung

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Allein die Grundstückspreise sind in den letzten Jahren enorm angestiegen. Aber auch Nebenkosten aufgrund erhöhter Planungsanforderungen, Materialkosten und nicht zuletzt Lohnkosten und die hohe Nachfrage tragen zur Baukostensteigerung bei. Dazu kommt, dass Neubauflächen aufgrund der Flächenknappheit in vielen Regionen rar sind. Zu Recht, denn die Erweiterung unserer Ortschaften nach außen verringert den Anteil von Grünflächen und kostet die Gemeinden langfristig viel Geld; für Erschließung, Planung und laufende Kostenpositionen.

KOSTEN FÜR FLÄCHEN

Jeder Quadratmeter gebaute Fläche kostet bares Geld. Die Bedarfsermittlung, also die Auseinandersetzung mit dem tatsächlichen Platzbedarf steht daher an erster Stelle. Ein flächeneffizienter Grundriss spart Kosten für die Herstellung und die spätere Beheizung. Die Frage nach der Wirtschaftlichkeit von großen Kellern und Garagen ist in diesem Zusammenhang zu stellen. Die meisten Häuser werden für Familien geplant, doch nur etwa 20% der gesamten Lebenszeit voll genutzt. Generationengerechte Häuser sichern dagegen die langfristige kostenfreundliche Nutzung. Kann beispielsweise ein Geschoss oder ein Teil des Hauses ohne große Umbaumaßnahmen vermietet werden, wenn sich die Lebenssituation verändert?

KOMPAKTES UND GEMEINSCHAFTLICHES BAUEN

Manche Gemeinden bieten bereits heute Flächen für „Wohnprojekte“ an. Fragen Sie gezielt nach solchen Grundstücken, denn gemeinschaftliches Bauen in kompakten Wohnformen reduziert den Kostenaufwand für Planung, technische Ausstattung und sogar die Betriebskosten, ohne die individuellen Wünsche zu vernachlässigen.

KOSTEN FÜR DIE HERSTELLUNG VS. KOSTEN FÜR DEN BETRIEB

Der Bau des eigenen Hauses ist fast immer die größte Investition im Leben. Entscheidungen werden dabei meist auf Basis der Anschaffungskosten getroffen. Mittel- und langfristig ist jedoch der gesamte Lebenszyklus – also jene Kosten, die für Herstellung, Betrieb, Instandhaltung und Rückbau anfallen – ausschlaggebend. Eine wichtige Frage ist diejenige nach dem zu bauenden Energiestandard. Sind die gesetzlichen Anforderungen ausreichend oder ist es sinnvoller, schon jetzt in den bestmöglichen Standard zu investieren? Ein Haus wird Sie die nächsten 50-70 Jahre begleiten; steigenden Energiekosten sind mehr als wahrscheinlich. Die Investition in höhere Qualität lohnt sich also in jedem Fall. Auch heute lassen sich schon Plus-Energie-Häuser zu vertretbaren Preisen bauen. Und: Für energieeffizientes Bauen können Sie Zuschüsse und zinsgünstige Kredite bei Bund und Ländern beantragen.

KOSTENFAKTOR MATERIAL

Sowohl bei der Baukonstruktion als auch bei der Materialwahl kommt dem Lebenszyklus ebenfalls eine wichtige Rolle zu. Nehmen wir als Beispiel einen Fußbodenbelag. Einen Teppichboden müssen Sie alle 10 oder 15 Jahre austauschen, ein in der Investition zwar kostenintensiverer Holzboden lässt sich mehrmals abschleifen und hält das gesamte Leben lang. Über 50 oder 70 Jahre gerechnet spart die am Anfang höhere Investition bares Geld.

PLANUNGSKOSTEN

Nur etwa 10% der Ein- und Zweifamilienhäuser werden von Architekten geplant. Die Begründung lautet meist „das können wir uns nicht leisten“. Aber, das Gegenteil ist der Fall. Architekten wurden dafür ausgebildet, individuelle Anforderungen zu einem gegebenen Preis umzusetzen, also bedarfsgerecht und vor allem herstellerneutral zu beraten. Meist wird ein kostenfreies Erstgespräch angeboten. Nutzen Sie auch Expertenwissen aus anderen Bereichen und lassen Sie sich die Lebenszykluskosten ausrechnen oder Ihren Entwurf optimieren; auf diese Weise erhalten Sie Alternativen und können Ihre Entscheidungen auf Basis von Fakten treffen.

FÖRDERMÖGLICHKEITEN

Energieeffizientes Bauen wird vom Bund und vom Land Bayern unterstützt. Dort können Sie mit Hilfe eines Energieberaters Zuschüsse und zinsgünstige Kredite beantragen. Zusätzlich stellen einige Gemeinden weitere Fördermöglichkeiten bereit.