Nachhaltige Beschaffung in der ILE Zukunftsregion Rupertiwinkel

Die nachhaltige Beschaffung ist ein zentraler Bestandteil des KEpol-Projekts in der ILE Zukunftsregion Rupertiwinkel. Ziel ist die öko-faire Beschaffung von Produkten für die Kommunalverwaltungen und die Schaffung einer digitalen Bestellplattform – dem „Shop Rupertiwinkel“.

Entwicklung des „Shop Rupertiwinkel“

Der „Shop Rupertiwinkel“ wurde gemeinsam mit den IT-Fachkräften des Technologie Campus Grafenau entwickelt. Die Plattform wurde inhaltlich und rechtlich gestaltet und kontinuierlich weiterentwickelt. Mit Abschluss des ersten Rahmenvertrags konnten die ersten Artikel eingepflegt werden, nach der zweiten Rahmenvereinbarung wurde die Plattform weiter ausgebaut.

Ein leicht verständlicher Leitfaden zur Nutzung wurde erstellt, um die Bedienung zu erleichtern. Zusätzlich fand eine Einführungsschulung via Zoom statt, um die Verantwortlichen mit den Funktionen des Shops vertraut zu machen. Ein administrativer Leitfaden ermöglicht es den Mitarbeitenden, Produktgruppen und Benutzer:innen eigenständig zu verwalten.

Für die langfristige technische Betreuung wurde Ende 2023 ein Partner gesucht. Alexander Reißner, ein ehemaliger Entwickler des Shops, übernahm diese Aufgabe. Im August 2024 wurde der Shop auf den neuesten Stand gebracht.

Nachhaltige Beschaffungsplattform "Shop Rupertiwinkel"

Bedarfserhebung & Rahmenverträge

Im Jahr 2022 entschied der Rupertirat über sinnvolle Produktgruppen für den Shop. Im Januar 2023 fand eine Auftaktveranstaltung mit Expert:innen zur interkommunalen nachhaltigen Beschaffung statt. Anschließend begann die Koordinatorin mit der Bedarfserhebung in den Kommunen.

Der erste Rahmenvertrag für nachhaltiges Kopierpapier wurde im Mai 2023 abgeschlossen. Von Januar bis Juni 2024 wurden die Vertragsunterlagen für nachhaltiges Hygienepapier vorbereitet, was im Juni 2024 zum Abschluss des zweiten Rahmenvertrags führte.

Im Januar 2024 identifizierten die Beschaffer per E-Mail Hygienepapier als nächste relevante Produktgruppe, woraufhin im Februar 2024 die Bedarfserhebung startete.

Schulungen & Expertise

Die Koordinatorin organisiert Schulungen für den „Kompass Nachhaltigkeit“ und informiert die Verwaltungsmitarbeitenden über Fortbildungsangebote. Ein Expertenteam aus Vergabejuristen und Einkaufsspezialisten wurde zusammengestellt, um die Vertragsunterlagen für nachhaltige Produktgruppen vorzubereiten.

Ausblick

Die fünf Verwaltungen der ILE-Kommunen sind bis Mitte 2024 in der Lage, die öko-faire Beschaffung eigenständig umzusetzen. Der „Kompass Nachhaltigkeit“ wird auf der digitalen Bestellplattform verlinkt und unterstützt die Kommunen bei ihren nachhaltigen Beschaffungsentscheidungen. Zwei Produktgruppen können bereits bestellt werden, das Sortiment soll zukünftig um weitere faire Produktgruppen erweitert werden.

Langfristig strebt die ILE Zukunftsregion Rupertiwinkel an, die zentrale Beschaffungsplattform für alle kommunalen Verwaltungen, Betriebe und Institutionen auszubauen. Durch die Erweiterung um soziale Kriterien in den Ausschreibungen soll das Angebot noch nachhaltiger gestaltet werden.

Ein Arbeitskreis aus kommunalen Beschaffer:innen und Verwaltungsmitarbeitenden wird gemeinsam mit dem Expert:innenteam den Beschaffungsprozess weiterentwickeln. Schulungen und Workshops werden die Beteiligten befähigen, nachhaltige und faire Kriterien eigenständig in ihren Ausschreibungen zu berücksichtigen. Zusätzlich wird die technische Weiterentwicklung des Shops sichergestellt, um eine langfristige und effiziente Nutzung der Plattform zu gewährleisten.

Am 7. Mai 2025 fand in Kirchanschöring unter dem Motto „Gemeinsam für eine faire Zukunft“ ein Faires Frühstück mit anschließendem Workshop zur nachhaltigen und fairen Beschaffung statt. Die Veranstaltung markierte den Start einer neuen Phase der Zusammenarbeit in der ILE-Zukunftsregion Rupertiwinkel.

Beim Frühstück wurden fair gehandelte und bio-regionale Produkte angeboten. Im Workshop gaben die Nachhaltigkeitsexpertinnen Vivien Führ und Katharina Koböck (agado, München) praxisnahe Impulse – u. a. zu zertifizierten Siegeln, passenden Produktgruppen und Umsetzungsmöglichkeiten für Kommunen.

Ein Schwerpunkt war die Weiterentwicklung des „Shop Rupertiwinkel“, einer Plattform für nachhaltige Produkte. Teilnehmende diskutierten neue Ideen für das Sortiment Vertreter*innen aller ILE-Kommunen nutzten die Gelegenheit zum Austausch und zur Planung gemeinsamer Schritte, insbesondere mit Blick auf die Bewerbung als Fairtrade-Region.

Die Veranstaltung zeigte, wie regionale Kooperation und Fachwissen konkret zur nachhaltigen Entwicklung beitragen können.

Workshop mit Nachhaltigkeitsexpertin Vivien Führ
Gefördert durch Engagement Global mit ihrer Servicestelle mit Mitteln des BMZ